Die Unzerstörte. Ein einzigartiges Baudenkmal

Rheinseite, Foto: Zwerenz<br>

Die Marksburg ist die einzige nie zerstörte Höhenburg am Mittelrhein. Hier zwischen Bingen und Koblenz, einem Gebiet, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, gibt bzw. gab es im Durchschnitt alle 2,5 km eine Burg – über 40 sind noch mehr oder weniger erhalten! Viele kann man romantisch an den Ufern oder auf den Höhen sehen und mehrere besichtigen. Die allermeisten dieser Burgen sind aber „Neubauten“ des 19. und 20. Jahrhunderts. Fast alle Burgen waren zu Ruinen geworden – entweder durch Zerstörung, meist durch die Schweden im 30-jährigen Krieg, durch die Truppen Ludwigs XIV. im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 oder durch Aufgabe der Nutzung und anschließenden Verfall. Ab dem 19. Jahrhundert im Zeitalter der Romantik wurden viele Ruinen wieder auf- oder ausgebaut, z. B. Rheinstein, Reichenstein, Stahleck, Sooneck, Katz und Maus und Lahneck. Auch Stolzenfels, in Sichtweite von Braubach auf der gegenüberliegenden Rheinseite, ist eine bedeutende Hervorbringung der Romantik – aber eben auch keine echte Burg mehr. Ganz wenige Ausnahmen wie Pfalzgrafenstein und eben die Marksburg haben die Zeiten unzerstört überdauert und erlauben uns heute einen Blick in frühere Jahrhunderte.

Totale Nordwest

Der Wert und die Bedeutung der Marksburg liegen also vor allem in ihrer vollständigen Erhaltung als mittelalterliche Wehranlage. Die imposante Festung mit Bauten hauptsächlich aus dem 13. bis 15. Jahrhundert staffelt sich mit Bergfried, mehreren Gebäuden, Zwingern und Bastionen auf einem Felskegel 90 Meter über dem romantischen Städtchen Braubach und ermöglicht heute – auch durch sehenswerte, typische Innenräume wie Burgküche, Rittersaal, Kemenate, Kapelle, Rüstkammer, Weinkeller, Wehrgänge und Turmstuben – eine Reise ins Mittelalter!